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100 Jahre Große Allgemeine KG
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Die Buchdaten:
100 Jahre Große Allgemeine KG von Frank Tewes
256 Seiten mit vielen farbigen Abbildungen 21,5 x 28,5 cm, gebunden
ISBN 978-3-933839-25-1 Köln, 2000
Kurzbeschreibung: Zum 100-jährigen Jubiläum der Großen Allgemeinen KG im Jahr 2000 arbeitete Frank Tewes für die Nachfahren des Gesellschaftsgründers Peter Prior die traditionsreiche Geschichte der Gesellschaft auf. Diese besondere Vereinschronik von den Gründertagen bis zum großen Jubiläum mit vielen wundervoll gestalteten Farb- und Schwarzweiß-Fotos, Urkunden, Abbildungen von Pokalen, Orden und anderen närrischen Insignien komplettiert jede Sammlung von karnevalistischen Druckwerken und sollte bei Sammlern und Brauchtumsforschern auf keinen Fall im Bücherschrank fehlen.
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"Mit Hundert ins neue Jahrtausend"
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Mehr Namen als Präsidenten – das soll der Großen Allgemeinen KG mal einer nachmachen. So kontinuierlich die Führungsspitze in der hundertjährigen Vereinsgeschichte ausgelegt war, so wechselhaft waren die Namenszusammenhänge. Teils spielte dabei der persönliche, teils der wirtschaftliche Druck eine Rolle.
Die besondere Vereinschronik von den Gründertagen bis zum Jubiläum im Jahr 2000 mit vielen wundervoll gestalteten Farb- und Schwarzweiß-Fotos, Urkunden, Abbildungen von Pokalen, Orden und anderen närrischen Insignien ist im Buch "100 Jahre Große Allgemeine KG – Mit Hundert ins neue Jahrtausend" zusammengefasst.
Wie viele andere entstand auch die Große Allgemeine durch internen Krach in einer anderen Gesellschaft. Die Große KG von 1823 entschied sich im Jahr 1899, den am Waidmarkt gelegenen Victoriasaal zu verlassen, in dem sie jahrelang ihre Sitzungen und Zusammenkünfte abgehalten hatte. Lautstarker Protest dagegen führte zu Austritten aus der Großen und zur Gründung einer neuen KG: Aus der Mutter entstand eine Tochter – und ein Name war auch schnell gefunden: "Große Karnevalsgesellschaft im Victoriasaal". Noch in der Gründungsphase erhob die Große KG beim Gericht Einspruch gegen die Namensbezeichnung – und schon galt nach einigem Kopfschütteln ein paar Wochen später Name Nummer zwei: "Allgemeine Karnevalsgesellschaft im Victoriasaal".
Schnell führte Präsident Peter Prior die "Allgemeine" aus dem Rahmen einer geplanten "Südstadt-Gesellschaft" hinaus. Zum Jahresbeginn 1901 beschloss der Vorstand deswegen eine weitere Änderung: Der Zusatz "Victoriasaal" wurde gestrichen, der Name als "Allgemeine KG" festgesetzt und nur ein Jahr später (bei der Herrensitzung am 3. Februar 1902) auf "Große Allgemeine KG" erweitert – Name Nummer vier also.
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Weiter ging´s im Text: Nach dem ersten Weltkrieg gab´s die Fusion der "Vereinigten Großen und Allgemeinen KG von 1823". Allerdings nur für ein Jahr. Denn nach internen Querelen legte der amtierende Präsident Carl Umbreit sein Amt nieder und wollte die Große Allgemeine wieder aufleben lassen. Das missfiel der Großen – ein neuerlicher Gang vor den Kadi folgte, der in eine Umbenennung in "Kölnische KG" mündete. Die schloss sich dann 1933 mit einer zweiten Gesellschaft zur "Kölnischen KG Rheinländer" zusammen, nahm aber 1936 wieder den alten "ehrwürdigen" Namen Große Allgemeine KG an – wie kompliziert. Mitgezählt? Jetzt sind es schon acht Namen bei nur zwei Präsidenten.
Unter Theo Röhrig, dem ersten Nachkriegsprinzen (1949), gab es einen neuen Versuch, mit der Großen KG zusammenzukommen. In einem Fusionsvertrag einigten sich die Gesellschaften auf den gemeinsamen Namen "Große und Allgemeine KG von 1823". Doch auch dieser Versuch, einen gemeinsamen Weg zu gehen, scheiterte. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 12. Oktober 1960 wurde beschlossen, den Gesellschaftsnamen wieder als "Große KG von 1823" fortzuführen. Die Große Allgemeine ging schlafen – allerdings nur für ein paar Jahre.
1969 machte sich die Opposition durch mehrere Austritte aus der Großen bemerkbar. Heinz Lamberty rief die "Abtrünnigen" zusammen und wollte die GA unter Präsident Walter Winkler wieder aufleben lassen. Und was nun? Na klar: Zuerst hatten wieder Gerichte und Rechtsanwälte das Sagen. Doch diesmal endgültig. Das Kölner Landgericht wies die Klage der Großen KG am 27. April 1971 ab. Die "Große Allgemeine Karnevalsgesellschaft von 1900 Köln e.V." trug ihren Namen zu Recht – bis heute. Und auch der Friede mit der Großen ist wieder eingekehrt. Bei der Jubiläums-Gala war sogar Zeit für kleine Späßchen: Der im Jahr 2000 noch amtierende Präsident Schorsch Brecher begrüßte lächelnd den Präsidenten der Großen KG, Jupp Söller, als "amtierenden Sohn unserer Mutter".
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Stolze 100 Jahre ist die Große Allgemeine KG im Jahr 2000 geworden – nur acht Kölner Karnevalsgesellschaften sind älter. Den Auftakt zu den Festivitäten unter dem Motto "Mit Hundert ins neue Jahrtausend" machte die Weihe einer neuen Standarte mit einer Messe in St. Aposteln. Höhepunkt war die große Jubiläums-Gala im Maritim, bei der die spannende Geschichte der KG in einem wildbewegten Jahrhundert dargestellt wurde. Ehrenmitglied Franz Irsfeld in der Rolle des Gründervaters Peter Prior und der "Tröötemann" Karl-Heinz Jansen als ewiger Jeck gaben in einem witzigen Zwiegespräch samt Dia-Show die geschichtlichen Hintergründe preis.
Mit dem Jahr 2000 endete nach 16 Jahren allerdings auch die Präsidenten-Ära von Schorsch Brecher. Ihm sei lieber, man sage zu seinem Abschied "schad" anstatt "dat wor ävver och Zick", äußerte sich Brecher zu den Gründen.
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